Beauty
Fassen wir in unsere Crèmetöpfe, machen es sich dort Bakterien bequem, die dann zu Pickeln führen. Das lässt sich mit ein paar einfachen Tricks vermeiden.
Wir schminken uns ab, streichen ein Crèmli ins Gesicht und gehen dann mit reiner Haut ins Bett. Von wegen. Die Finger, mit denen wir in bester Absicht in unseren Kosmetiktöpfen rumhantieren, sind auch die, mit denen wir im Tram schon an die Stange gegriffen und im Portemonnaie nach Münz gesucht haben. Benutzen wir dann Pflege aus dem offenen Tiegel – selbst mit gewaschenen Händen –, landen Bakterien, die sich den Tag über unter unseren Nägeln eingenistet haben, in der Crème. Dort breiten sie sich dann fröhlich aus.
Nadine Ammari
Naturkosmetikerin und Inhaberin Namari Skin
Falls es die Lieblingspflege nur im Tiegel gibt, kann man umgekehrt hineingreifen.
Das klingt nicht nur unappetitlich, sondern kann die Haut reizen und zu Pickeln führen. Naturkosmetikerin Nadine Ammari von Namari Skin weiss eine Alternative: "Falls es die Lieblingspflege nur im Tiegel gibt, kann man umgekehrt hineingreifen, also das Produkt wie mit einer Schaufel auf den (vorher natürlich gereinigten) Fingernagel laden. Das hat den Vorteil, dass unter dem Fingernagel befindliche Schmutzpartikel und Bakterien da bleiben, wo sie sind, und nicht mit dem Produkt zusammen ins Gesicht gestrichen werden oder in den Topf gelangen."
Nicht direkt in den Tiegel greifen
Trotzdem: Je unreiner die Haut, desto hygienischer sollten wir mit ihr umgehen. "Eine Haut, die genug Widerstandskraft und einen gesunden Schutzmantel hat, verträgt einiges mehr an Unhygiene, aber auch da sollte man sich nicht zu sehr zurücklehnen – denn Schmutz und Bakterien können die Haut strapazieren und die Hautalterung beschleunigen", erklärt Ammari.
Joëlle Ciocco
Promi-Hautexpertin
Wem das alles zu aufwendig ist, der sollte die Finger ganz einfach von Tiegeln lassen und Tuben verwenden.
Es ist also doch besser, nicht direkt in den Tiegel zu greifen, sondern daraus mit einem Spachtel zu schöpfen. Und der wiederum will sauber gehalten werden. Am besten wird er in einem wiederverschliessbaren Plastikbeutel aufbewahrt und regelmässig mit Seife oder Alkohol gereinigt.
"Wem das alles zu aufwendig ist, der sollte die Finger ganz einfach von Tiegeln lassen und nur noch Tuben verwenden", rät die französische Promi-Hautexpertin Joëlle Ciocco, die auch Stars wie It-Girl Jeanne Damas ins Gesicht fassen darf. "Wenn es das Lieblingsprodukt nur im Tiegel gibt, kann man es auch in ein Fläschchen mit Airless-System umfüllen." So gelange kein Sauerstoff mehr an die Kosmetika, der zu einer Vermehrung bereits vorhandener Bakterien führt.
Egal ob Tiegel oder Tube, so oder so gilt: Das Produkt muss nach dem Gebrauch immer gut verschlossen werden. Das kriegen wir hin, oder?